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13 de November de 2023Nach dem verletzungsbedingten Ausfall des mit Spannung erwarteten Titelduells von UFC 295 zwischen Jon Jones und Stipe Miocic gehörte die Bühne im Madison Square Garden von New York Jiri Prochazka und Alex Pereira, die um den vakanten Halbschwergewichtstitel ins Octagon stiegen. Zusätzlich wurde aufgrund von Jones’ Verletzung ein Interims-Titel im Schwergewicht eingeführt, um den sich Sergei Pavlovich und Tom Aspinall duellierten.
Sowohl das Vor- als auch das Hauptprogramm von UFC 295 wurden auf dem UFC Fight Pass übertragen. Die Main Card kostenpflichtig als Pay-Per-View. Die Main Card ist indes kostenfrei als Teil des Abos auf DAZN zu sehen und bietet auch Kommentar in Deutsch an.
Halbschwergewichtstitel im Fokus: Prochazka vs. Pereira
Der Fokus stand auf dem Kampf um den vakanten Halbschwergewichtstitel zwischen Jiri Prochazka und Alex Pereira. Der bisherige Champion Jamahal Hill gab seinen Titel im Juli auf, nachdem er sich eine Achillessehnenverletzung zugezogen hatte.
Jiri Prochazka, der einst den Titel innehatte, kehrte nach einer langwierigen Schulterverletzung zurück. Mit einer beeindruckenden Siegesserie von 13 Duellen in Folge, und drei davon als vorzeitige Finishes in der UFC, versprach der Tscheche eine spektakuläre Rückkehr.
Sein Gegner, Alex Pereira, wechselte erfolgreich ins Halbschwergewicht und sicherte sich im Juli einen wichtigen Sieg gegen Jan Blachowicz. Der ehemalige Mittelgewichtschampion hat fünf von sechs UFC-Kämpfen gewonnen und wollte in New York den nächsten Schritt seiner Karriere einleiten, um sich zum zweifachen UFC-Champion zu krönen.
Die Begegnung fing mit gutem Kickboxen beider Athleten an. Während sich Pereira auf Lowkicks versteifte, suchte Prochazka sein Ziel mit langen Händen – wollte den Brasilianer im Gesicht erwischen. Dieser wich jedoch gut aus, konterte mit Calf-Kicks, die Prochazka sichtlich zusetzten. Der Tscheche wechselte die Auslage, wollte seiner linken Wade eine Auszeit gönnen – im Clinch angekommen suchte er den Takedown am Käfig.
Pereira griff mit einem Guillotine Choke an, wurde darauf jedoch, mit dem Rücken zum Käfig ausgehoben und auf die Matte befördert. Prochazka griff mit Ground and Pound an, konnte jedoch keine signifikanten Wirkungstreffer landen.
In Runde zwei gab es erneut Low-Kicks des Brasilianers, Prochazka spurtete teilweise wild nach vorne, ließ Kombinationen fliegen, die für Gefahr sorgten. Im Vorwärtsgang wurde er jedoch von einem rechten Haken und dann von einer linken Hand getroffen, die ihn in die Knie zwangen – er klammerte sich an der Hüfte von Pereira fest, kassierte dabei harte Ellenbogen von der Seite und kollabierte erneut.
Pereira landete auf ihm, wollte weitere Treffer landen, während Prochazka zu klammern versuchte. Der Referee gab dem Tschechen keine Chance dazu, wieder in den Kampf zu finden, sondern hechtete dazwischen. Prochazka stand sofort auf, deutete an, noch voll bei Bewusstsein zu sein, allerdings brachte die Beschwerde nichts. Ein etwas unbefriedigendes Ende für einen Kampf, der viel Potential hatte, der mit hörbar gemischten Gefühlen bei den Zuschauern im Madison Square Garden aufgenommen wurde.
Pereira traf keine Schuld, er hatte seine Leistung gebracht, war auch kurz davor den Tschechen womöglich ins Land der Träume zu befördern – allerdings ist dies schwer zu prognostizieren, sofern dieser sich doch befreit hätte. Ähnlich wie im Duell gegen Glover Teixeira, dem Trainer von Pereira, in dem sich Prochazka und der Brasilianer eine epische Schlacht geliefert hatte, die teils auf Messers Schneide stand.
Mit diesem Erfolg krönte sich Pereira, der inzwischen auch bei GLORY in die Hall of Fame aufgenommen wurde, zum zweiten Mal zum UFC-Champion und erwartet nun weitere große Herausforderungen.
Interims-Titelkampf im Schwergewicht: Pavlovich vs. Aspinall
Die Absage des Hauptkampfs zwischen Jones und Miocic hatte zu einer spektakulären Neuansetzung geführt: Im Co-Main Event kämpften Sergei Pavlovich und Tom Aspinall um den vakanten Interims-Titel im Schwergewicht.
Der Russe fing solide an, traf mit langen Händen, die für Respekt bei Aspinall sorgten. Der Brite antwortete mit Low-Kicks, ließ darauf die Fäuste fliegen. Eine Rechte traf Pavlovich an der Schläfe, rüttelte ihn durch – eine weitere rechte Gerade traf voll und schickte ihn zu Boden. Hammerfists sorgten für den vorzeitigen Sieg nach nur 1:09 Minuten. Dem Engländer wurde daraufhin der Gürtel umgeschnallt, was ihn sichtlich zu Tränen rührte.
Die Veranstaltung wurde weiter aufgewertet durch den Auftritt von Jessica Andrade und Mackenzie Dern, die im Stand die Fäuste fliegen ließen. Dern brachte anfangs gute Treffer ins Ziel, wurde jedoch am Ende der ersten Runde angeklingelt und auf die Matte befördert. Im zweiten Durchgang gab das BJJ-Sternchen ebenfalls Vollgas im Stand, wurde allerdings erneut auf den Hosenboden geschlagen. Andrade drehte auf, wollte den KO, lief dabei selbst in eine harte Faust von Dern.
Davon angestachelt, warf auch Andrade die Technik über Bord und feuerte wild los – es sollte sich lohnen, denn ein linker Haken schickte Dern wieder zu Boden. Andrade folgte ihr nicht auf die Matte, ließ sie wieder aufstehen. Wieder im Stand, wurde Dern auf wackeligen Beinen durch das Octagon gejagt, eine links-rechts-Kombination sorgte für den dritten Knock-down – der Referee ging dazwischen und beendete die Partie.
Diego Lopes und Benoit Saint-Denis sorgten mit spektakulären Finishes für lautstarke Stimmung im Madison Square Garden. Viacheslav Borshchev und Nazim Sadykhov lieferten im Vorprogramm einen der besten Fights des Abends ab.
Alle Ergebnisse findet ihr anbei in der Übersicht:
UFC 295
11. November 2023
Madison Square Garden in New York, USA
Titelkampf im Halbschwergewicht (vakant)
Alex Pereira bes. Jiri Prochazka durch TKO (Schläge) nach 4:02 in Rd. 2
Interims-Titelkampf im Schwergewicht
Tom Aspinall bes. Sergei Pavlovich durch KO (Schläge) nach 1:09 in Rd. 1
Jessica Andrade bes. Mackenzie Dern durch TKO (Schläge) nach 3:15 in Rd. 2
Benoit Saint Denis bes. Matt Frevola durch TKO (Kick & Schläge) nach 1:31 in Rd. 1
Diego Lopes bes. Pat Sabatini durch TKO (Schläge) nach 1:30 in Rd. 1
Vorprogramm 2
Steve Erceg bes. Alessandro Costa einstimmig nach Punkten (29-28, 29-28, 29-28)
Loopy Godinez bes. Tabatha Ricci geteilt nach Punkten (27-30, 29-28, 29-28)
Mateusz Rebecki bes. Roosevelt Roberts durch Armbar nach 3:08 in Rd. 1
Viacheslav Borshchev vs. Nazim Sadykhov endete im mehrheitlichen Unentschieden (29-28, 28-28, 28-28)
Vorprogramm 1
Jared Gordon bes. Mark Madsen durch TKO (Schläge) nach 4:42 in Rd. 1
John Castaneda bes. Kyung Ho Kang einstimmig nach Punkten (30-27, 30-27, 30-27)
Joshua Van bes. Kevin Borjas einstimmig nach Punkten (29-28, 29-28, 29-28)
Jamall Emmers bes. Dennis Buzukja durch TKO (Schläge) nach 0:49 in Rd. 1
(Foto Credit: ZUFFA LLC/Endeavor)