
UFC 280 Preview: Alle Infos zur Megashow in Abu Dhabi mit Oliveira vs. Makhachev
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25 de Oktober de 2022Die Ergebnisse von UFC 280. Der Event des Jahres ist vorbei, und er hat nicht enttäuscht: Es gab neue Titelträger, verteidigte Gürtel, Sternstunden zukünftiger Stars, kontroverse Punktentscheidungen und entgleisten Hype. Und dann wollte ganz zum Schluss ein UFC-Star, der an diesem Abend gar nicht auf dem Programm stand, auch noch die Fäuste fliegen lassen.
Titelkämpfe
Charles Oliveira startete schnell – zu schnell. Islam Makhachev brachte den Brasilianer, der sich hier seinen im Mai auf der Waage verlorenen Leichtgewichtsgürtel wiederholen wollte, unter röhrendem Jubel großer Teile der Halle gleich zu Kampfbeginn zu Boden. Zunächst passierte dann im sehnlich erwarteten Titelkampf der beiden zuletzt ultra-erfolgreichen Leichtgewichte nicht viel mehr.
Bis in Runde zwei Makhachev ein eingesprungenes Knie mit einem klatschenden rechten Haken konterte, der Oliveira auf die Matte gehen ließ. Dorthin folgte Makhachev sofort und setzte zum Arm Triangle Choke an, in dem „do Bronx“ fix abklopfen musste. Nach kurzem Zwischenspiel wohnt der UFC-Leichtgewichtstitel nun also wieder in Dagestan. Das gefiel offenbar dem gebürtigen Tschetschenen Khamzat Chimaev nicht besonders, der im Anschluss neben dem Octagon eine – von der Security sofort aufgebrochene – Schlägerei mit Khabib Nurmagomedovs Team anzettelte. Im Jubel der vielen Makhachev-Fans über den erbeuteten Gürtel ging das beinahe unter.
In den Käfig wurde währenddessen UFC-Federgewichtschampion Alexander Volkanovski eingeladen, der sich Makhachev gegenüberstellte und diesen zum Superfight herausforderte. Der nahm die Kampfansage an. Champion vs. Champion soll es dann am 12. Februar 2023 zu sehen geben, bei UFC 284 in Perth. Der Titel von Makhachev steht dabei auf dem Spiel in Australien.
Zuvor sah es kurzzeitig so aus, als würde Aljamain Sterling in seiner zweiten Verteidigung des Bantamgewichtstitels Ex-Champion TJ Dillashaw gleich in den ersten Minuten zerstören. Sterling setzte Treffer, brachte Dillashaw zu Boden und ließ es dort Groundandpound regnen. Dillashaw überstand die Runde, schien sich dabei allerdings am linken Arm verletzt zu haben. Im zweiten Durchgang nahm Sterling ihn erneut runter, sicherte sich den Rücken und ließ von dieser seiner Lieblingsposition Schläge los, bis der Ringrichter den Kampf abbrach. Nach dem Kampf gab Dillashaw zu, sich schon vor Monaten an der Schulter verletzt zu haben. Im Kampf kugelte er sie sich offenbar erneut aus. „Das hätte er uns sagen sollen“, gab sich UFC-Präsident Dana White nach dem Kampf genervt. Für Sterling dagegen stehen im kommenden Jahr nun noch größere Kämpfe an; White brachte dabei Ex-Champion Henry Cejudo ins Spiel.
Hauptprogramm
Sean O’Malley hat den größten Kampf seiner Karriere gegen Ex-Bantamgewichtschampion Petr Yan gewonnen. Denkbar knapp, denkbar spannend. Nach einer vergleichsweise gemächlichen ersten Runde – typisch für Yan – ging dieser im zweiten Durchgang sofort nach vorne. Und fing sich eine harte Gerade ein, die ihn anzuklingeln schien. Ausnutzen konnte „Sugar“ sein Momentum aber nicht, denn Yan erwischte ihn seinerseits mit Wumms. Auch O’Malley ließ sich jedoch nicht finishen, den Rest der Runde lieferten die beiden Kontrahenten sich ein weiterhin mit Höchstgeschwindigkeit geführtes Duell im Stand und auf dem Boden. So ging es in Runde drei weiter – actionlastig, zwischenzeitlich wild, allerdings ohne ernsthafte weitere Schrecksekunden. Yan schaffte es gegen Kampfende mehrfach, O’Malley auf die Matte zu befördern. Aus Sicht zweier Punktrichter reichte das jedoch nicht, um den Sieg zu holen. O’Malleys Interview nach dem Kampf ging in Buh-Rufen unter.
Zuvor holte Beneil Dariush gegen Mateusz Gamrot den Sieg in einem Leichtgewichtskampf, der auf allen Ebenen des Sports ausgefochten wurde – und das auf höchstem Niveau: Kicks, Schläge, Takedowns, Aufgabegriffe, die beiden schenkten sich nichts. Niemandem gelang es, klar die Oberhand zu bekommen, letztlich tat Dariush aber zur Genüge genau das, was er im Promo-Video vor seinem Walkout angekündigt hatte: „Mehr pushen als der andere.“ Das reichte für den Punktsieg.
Im ersten Kampf des Hauptprogramms nahm Manon Fiorot im Fliegengewicht der Frauen der früheren Titelherausforderin Katlyn Chookagian eine Punktentscheidung ab. Beziehungsweise im Catchweight – Chookagian hatte am Freitag das Gewichtslimit verpasst. Die UFC dürfte daher froh sein über das Ergebnis dieses Kampfes. Zumal Chookagian schon einmal in einem Titelkampf gescheitert ist, Fiorot dagegen Potenzial gezeigt hat.
Vorprogramm
Schon in der Schlange vor dem Einlass zur hypermodernen Etihad Arena war spürbar, dass Fans aus vielen Gegenden der Welt für diesen Blockbuster-Event nach Abu Dhabi angereist waren – Russen, Briten, Amerikaner schmorten bereits nachmittags gemeinsam in 40° überraschend feuchter Wüstenhitze. Und zwar viele von ihnen: Die Halle war schon für den ersten von zwölf Kämpfen solide gefüllt.
Beim zweiten Kampf wurde sie auch gleich zum Kochen gebracht. Der britische Jung-Star Muhammad Mokaev lieferte sich mit Malcolm Gordon einen harten Kampf über beinahe drei Runden, bevor er den zehn Jahre älteren Kanadier mit einem Armbar erwischte. Sieg Nummer eins für einen der lokalen Fan-Lieblinge. Anschließend forderte er – nach seinem erst dritten UFC-Kampf, wohlgemerkt – den Ranglisten-Fünften Brandon Royval heraus.
Ganz am Ende der Vorkämpfe entfernte Belal Muhammad die „0“ aus Sean Bradys Bilanz. Der ungeschlagene Amerikaner schlug sich wacker gegen den Veteranen, wurde aber in Runde zwei angeklingelt. Muhammad blieb dran und machte den Sack kurz vorm Signalhorn zu. Brady wurde, noch stehend, aus dem Kampf genommen, Muhammad forderte postwendend Weltergewichts-Champion Leon Edwards heraus.
Die Ergebnisse findet ihr anbei in der Übersicht:
UFC 280: Oliveira vs. Makhachev
Oktober 2022
Etihad Arena in Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate
Hauptprogramm
Titelkampf im Leichtgewicht
Islam Makhachev bes. Charles Oliveira via Arm Triangle Choke nach 3:16 in Rd. 2
Titelkampf im Bantamgewicht
Aljamain Sterling bes. TJ Dillashaw via T.K.o. (Schläge) nach 3:44 in Rd. 2
Sean O’Malley bes. Petr Yan geteilt nach Punkten (29:28, 29:28, 29:28)
Beneil Dariush bes. Mateusz Gamrot einstimmig nach Punkten (30:27, 30:27, 29:28)
Manon Fiorot bes. Katlyn Chookagian einstimmig nach Punkten (29:28, 29:28, 29:29)
Vorprogramm
Belal Muhammad bes. Sean Brady via T.K.o. (Schläge) nach 4:47 in Rd. 2
Caio Barralho bes. Makhmud Muradov einstimmig nach Punkten (30:27, 30:27, 29:28)
Nikita Krylov bes. Volkan Oezdemir einstimmig nach Punkten (30:27, 29:28, 29:28)
Abubakar Nurmagomedov bes. Gadzhi Omargadzhiev einstimmig nach Punkten (29:28, 29:28, 30:27)
Armen Petrosyan bes. AJ Dobson einstimmig nach Punkten (30:27, 30:27, 30:27)
Muhammad Mokaev bes. Malcolm Gordon via Armbar nach 4:26 in Rd. 3
Karol Rosa bes. Lina Länsberg mehrheitlich nach Punkten (29:27, 29:27, 28:28)