Tyson Fury hatte eigentlich schon die Handschuhe an den Nagel gehängt. Jedenfalls hatte er das so behauptet – und das nicht zum ersten Mal. Der Aussage zum Trotz kehrte er am 3. Dezember wieder in den Ring zurück, um sich erneut mit Dereck Chisora zu messen. Es war das inzwischen dritte Aufeinandertreffen der beiden Schwergewichte, die bereits 2011 und 2014 im umseilten Viereck standen.
Damalig hatte Fury beide Ansetzungen gewonnen – und auch diesmal hatte sein Landsmann Chisora keinen Erfolg im dritten Versuch. Fury dominierte die Begegnung im Fußballstadion von Tottenham Hotspur vollends, gab keine Runde ab und blieb mit einem vorzeitigen Sieg Schwergewichtsweltmeister nach Version des WBC.
Die Begegnung fand vor 60.000 begeisterten Fans statt, die die Deklassierung von Chisora mitverfolgten. Der Engländer, der mit 38 bereits im Herbst seiner Karriere ist, fand kein Mittel gegen Fury und wurde mehrfach angeklingelt. Im 10. Durchgang hatte der Referee ein Einsehen und brach die ungleiche Begegnung ab.
Der 34 Jahre alte “Gipsy King” blieb damit weiterhin ungeschlagen im inzwischen 34. Profikampf und forderte nach dem Fight Oleksandr Usyk heraus, der die Gürtel der Verbände WBA, IBF und WBO sein Eigen nennt.
“Ich und du – das ist der nächste Kampf”, posaunte Fury ins Mikrofon. “Ich habe mit Klitschko schon einen Ukrainer besiegt und dich schaffe ich auch noch, du Zahnlücke! Du hässlicher, kleiner Mann!”
Ob es im kommenden Jahr tatsächlich zum lang erwarteten Showdown der beiden Schwergewichtschampions kommt, bleibt vorerst abzuwarten.
(Poster: Top Rank Boxing)