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3 de Dezember de 2022Michael Smolik kehrt bei der 31. Ausgabe von German MMA Championship zurück. Am 3. Dezember gibt es den großen Showdown in der GMC Arena in Gelsenkirchen, bei dem der frühere Kickboxweltmeister nach der ersten MMA-Niederlage seiner Karriere erneut in den Käfig steigen wird. Für die Rückkehr steht ihm ein routinierter Haudegen gegenüber, in Form von Stanislav Romanov, der seinerseits für Furore sorgen will mit einem überzeugenden Erfolg über den Lokalmatadoren. Lange gab es nicht mehr so viel Feuer vor einem Duell der deutschen MMA-Szene, wie vor dieser Begegnung.
Michael Smolik (4-1) gehört zu den Athleten, die eine große Fanbase mitbringen. Diese ist jedoch aufgeteilt, wie man in den Kommentaren zu jedem seiner Beiträge oder über seine Person schnell erkennt. Manche lieben ihn, andere hassen ihn – aber so ziemlich alle reden über ihn. Der Mann vom Fight Club Gelsenkirchen polarisiert.
So konnte er die ersten vier Begegnungen im MMA dominant für sich entscheiden, blieb unbesiegt, ebenso wie in einer Kickboxkarriere, die er nach 23 Kämpfen und mehreren Titeln mit reiner Weste beendete und dann die Kampfsportart wechselte.
Dann der Schock im fünften Kampf: Edilson Franca bezwang Smolik und ließ den Youtube-Star kurzweilig an sich zweifeln. Das legte sich rasch, denn nur wenige Wochen darauf wollte Smolik wieder in den Käfig steigen und forderte dazu einen erfahrenen Mann heraus, um zu sehen auf welchem Niveau er sich selbst befindet. Die Rede war von Sebastian Heil (6-2), der als M-1 Veteran internationale Erfahrung mitbringen und Smolik vor eine schwere Prüfung stellen sollte. Eine Verletzung zwang ihn jedoch zur Absage, so dass ein frustrierter Smolik, der durch Flashbacks an die Absage von Emilio Quissua oder im MMA-Debüt gegen Kamran Aminzade rot sah, die gesamte MMA-Szene herausforderte.
Bewerbungen und Herausforderungen trudelten ein, wie uns sein Management verriet, doch besonders ein Mann hatte es Smolik angetan. Die Rede ist von Stanislav Romanov (3-9), der den Deutschen persönlich anging und zahlreiche Vorwürfe in seine Richtung schoss. Der Russe, der in den Niederlanden wohnt, erklärte, dass Smoliks Striking “nichts Besonderes” sei und er zudem “eindimensional im Käfig”. Auch wäre Smolik “in der falschen Sportart” und würden “echten Herausforderungen aus dem Weg gehen”. Eine “Pussy” in den Worten des Russen. Zudem stelle Romanov klar, dass der Lokalmatador nach der baldigen Niederlage gegen ihn seine Karriere beenden wird.
Das traf Smolik mitten ins Herz. Er reagierte sofort – feuerte zurück, bezichtigte Romanov als Thor-Cosplayer aufgrund seines Aussehens und bekräftigte, dass er keine Angst vor einem Aufeinandertreffen mit einem Mann aus Mikes Gym habe. “Du hast es persönlich gemacht”, so Smolik.
Romanov trainiert in den Niederlanden im Gym in dem Kickboxlegenden wie Badr Hari, Alistair Overeem, Gökhan Saki oder Melvin Manhoef sich die Klinke in die Hand drück(t)en. Auch wenn seine eigene Kampfbilanz zu wünschen übriglässt, wenn man seine bisherigen Fights sieht, merkt man schnell, dass er nicht zum Verlieren in den Käfig steigt.
Gleiches konnte man übrigens auch über Franca sagen, den viele nicht auf der Uhr hatten und der sowohl Experten als auch Smolik selbst überraschte. Jetzt bleibt die Frage, ob Romanov selbiges gelingt oder ob Smolik aus der Niederlage gelernt hat und verbessert zurückkehrt. Zudem muss man sich fragen, wie persönlich es beide Kämpfer nehmen, wer lässt sich auf eine Begegnung mit offenem Visier ein, wer lässt sich womöglich von Wut und Adrenalin leiten, wer riskiert etwas, oder auch – wer hält sich an den jeweiligen Gameplan? All diese Punkte können über Sieg und Niederlage entscheiden.
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Diese Konstellation ist spannend und kann in mehrere Richtungen gehen. Weitere Fragen bestehen natürlich. Das immerwährende “Was kann Smolik am Boden?”, testet ihn Romanov dort? Wird er gegen Smolik im Stand losfeuern und womöglich doch den Vorteil dort haben? Unterschätzt ihn der Deutsche gar? Schwirrt Smolik die erste Karriereniederlage noch im Kopf herum – kann er überhaupt befreit auflaufen?
Die Antworten auf all diese Fragen gibt es am 3. Dezember bei GMC 31 in der ausverkauften GMC Arena in Gelsenkirchen.
Im Co-Main Event hätte Benny Bajrami (5-1) kämpfen sollen. Der lautstarke Kämpfer aus Gelsenkirchen, der im Cage mit spektakulären Finishes beeindruckte, musste seinen Auftritt aufgrund einer Corona-Erkrankung kurzfristig absagen. „The Prodigy“ hätte gegen den Spanier Roberto Miras (1-1) gekämpft. Dieser bekommt stattdessen einen ungeschlagenen Athleten vom MMA Spirit aus Frankfurt vorgesetzt. Danial Aghaie (2-0) ist ein 20-jähriges Leichtgewicht, das zwei Siege in zwei Auftritten aufs Papier gebracht hat. Wie sich der sechs Jahre ältere Miras gegen den neuen Kontrahenten präsentieren wird, bleibt abzuwarten.
Im neuen Co-Main Event wollen Sergej Kramer und Muhammed Celebi die Zuschauer begeistern. Beide standen schon bei GMC im Käfig und zählen dort zu den beliebtesten Fightern. Sergej Krämer (5-5) erzählte im Preview-Video zu seinem ersten GMC-Auftritt seine teils emotionale Geschichte, wie er aus Usbekistan nach Deutschland kam, seine Leidenschaft zum Kampfsport fand, inspiriert durch Filme von Jackie Chan oder Bruce Lee, und dann selbst mit dem Kung Fu anfing. Dann kam Judo dazu und schlussendlich MMA.
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Inzwischen ist der 30-Jährige besonders geschätzt für seine Bodenfertigkeiten und wird in seinem 11. Profikampf die Klingen mit Muhammed Celebi (8-7-1) kreuzen.
Dieser bestreitet seinen 17. Kampf, ist ebenso ein Allrounder und GMC-Fans bestens bekannt. Bereits seit GMC 9 ist er fester Bestandteil des Teams aus Gelsenkirchen und primär bewährt als Striker. Bereits früh in seiner Karriere lieferte er sich Schlachten im umseilten Viereck, zeigte seine Klasse als Kickboxer und wollte sich darauf in der komplexeren Kampfsportart MMA messen. Fehlende Technik kompensierte er mit Schlagkraft und guten Kombinationen im Stand – musste jedoch besonders im ringerischen Bereich sowie am Boden einiges aufholen. Über die Jahre hat er jedoch seine Hausaufgaben gemacht und wird immer mehr zum kompletten MMA-Kämpfer, was er in den letzten Begegnungen auch unter Beweis stellte. Die letzten eineinhalb Jahre musste er allerdings verletzungsbedingt aussetzen und kehrt jetzt, voll motiviert, wie er uns erklärte, für sein Comeback vor großer Kulisse zurück.
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Peter Nyari (2-5) steigt zum zweiten Mal in den Käfig von GMC. Nachdem er zuletzt in einem harten Auftritt gegen Mittelgewichtschampion Alexander Wesner zu sehen war, wurde er einen Kampf darauf disqualifiziert. Ungestüm schlug er mit illegalen Ellenbogenstößen bei „The Cage“ in Barleben zu und wurde vom Referee dafür bestraft. Aus seinen Fehlern hat er gelernt und will jetzt am 3. Dezember zeigen, aus welchem Holz er geschnitzt ist. Er wird schließlich gefeiert für gutes Striking, hat jedoch auch einige Submissions im Gepäck.
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Gegen Emanuel Stenaj (2-0) wird es keine leichte Aufgabe, denn dieser ist noch unbesiegt. Der 23-Jährige konnte seine zwei bisherigen Auftritte mit Bravour absolvieren und will jetzt das Triple vollmachen. Klar hat Nyari hier den Vorteil in punkto Erfahrung, doch scheut sich Stenaj vor keinem Schlagabtausch und marschiert normalerweise fast ausschließlich im Vorwärtsgang. Demnach sollte es richtig krachen gegen den 13 Jahre älteren Nyari, der als Heißsporn bekannt ist.
Weitere Highlights warten in Form von Saman Mozafar, der sich mit Joseph Donkor messen wird oder im internationalen Gefecht zwischen Mervan Gencer aus Basel, der sich mit Aria Azarnoosh aus Bonn duelliert.
Tickets für GMC 31 gibt es unter folgendem Link. Für Zuschauer, die es nicht nach Gelsenkirchen schaffen, überträgt GMC die Veranstaltung ab 19 Uhr im GMC FightPass. Die ersten drei Kämpfe gibt es zudem kostenfrei als Free Prelims im GMC-Kanal auf Youtube zu sehen.
Das gesamte Kampfprogramm, das aus 10 Kämpfen besteht, findet ihr anbei in der Übersicht:
GMC 31: Smolik vs. Romanov
3. Dezember 2022
GMC Arena, Gelsenkirchen
Michael Smolik vs. Stanislav Romanov
Sergej Kramer vs. Muhammed Celebi
Peter Nyari vs. Emanuel Stenaj
Roberto Miras vs. Danial Aghaie
Joseph Donkor vs. Saman Mozafar
Mervan Gencer vs. Aria Azarnoosh
Hasan Maraz Aptirachman vs. Simon Schuster
Mohammad Al Nabrawi vs. Timur Baglijarov
Hamza Davlyatmirov vs. Ibragim Chamzatov
Mohammed Yussuf Dabanli vs. Georg Bilgrevic